5. April 2020

Voices of Displacement

Das Projekt „Voices of Displacement“ gibt Menschen eine Stimme, die aus Meiningen geflohen sind oder die in unsere Stadt kamen. Der Zeitraum umfasst die Jahre 1933 bis heute. Warum verließen während des Nationalsozialismus Menschen unsere Stadt, was geschah nach dem Krieg, wie hat sich das Fluchtverhalten während der DDR-Zeit gestaltet, wer landet heute in unserer Stadt und warum?

Ausschnitt aus dem Film über Paul Oestreicher. Foto: Iris Helbing.

Begonnen haben wir im Herbst 2015 mit dem Schicksal von Paul Oestreicher, der 1938 als achtjähriger seine Heimatstadt mit seinen Eltern verließ, da sein Vater als Jude galt. Gemeinsam mit dem israelischen Künstler Boaz Balachsan haben wir einen kleinen Animationsfilm zu seinem Schicksal realisiert.

Weiter ging es im Sommer 2016 mit Peter Sacki, der 1961 Republikflucht beging. Peter Sacki stellte uns Videoaufnahmen zur Verfügung, die er in der DDR-Zeit bei seinen ersten Besuchen nach seiner Flucht aus Meiningen in seiner Geburtsstadt machte. Gemeinsam mit Boaz haben die Jugendlichen der Geschichtswerkstatt diese Aufnahmen für einen weiteren Film benutzen können.

Foto: Iris Helbing

Wir haben Interviews mit Menschen gesammelt, die als „Vertriebene“ nach 1945 nach Meiningen kamen. Diese Interviews sind noch nicht komplett ausgewertet. In Zukunft soll ein Fallbeispiel als Audiofile zur Verfügung stehen.

Weiteres Thema wird in Zukunft die Flucht nach Deutschland nach 1989 sein. Was änderte sich mit 1989? Warum kamen Menschen nach Meiningen oder wer verließ Meiningen?

Die Jugendlichen der Geschichtswerkstatt 2015. V.l.n.r.: Fabienne Schmidt, Helen Hopf, Oscar Victor, Jonah Leubner, Emma Krautwurst, Julian Korolik, Lena Juch, Kenneth Pfeiffer. Foto: Iris Helbing