5. April 2020

Zeitzeugenprojekt Kriegskindheiten

Seit 2020 beschäftigen wir uns in der Geschichtswerkstatt mit dem Thema „Kriegskindheiten“. Wir arbeiten nicht nur theoretisch oder mit den Zeichnungen aus der Ausstellung „Kinder im Krieg – Polen 1939 bis 1945“, sondern kommen auch mit Menschen ins Gespräch, die einen Krieg und die unmittelbare Nachrkriegszeit, eine anschließende Flucht oder Vertreibung als Kinder erlebt haben.

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Generation der deutschen Kriegskinder, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Durch Aufrufe in der Zeitungen und persönliche Kontakte konnten wir Menschen finden, die ihre Erinnerungen an den Krieg und ihre Erfahrungen, die sie in der Zeit machen mussten, mit uns teilen.

Bei den geführten Interviews liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der Kriegszeit, sondern wir wollen wissen, wie der Krieg das weitere Leben bestimmt hat, welche Emotionen und Erinnerungen bis heute eine Rolle spielen, und ob es Werte gibt, die danach das weitere Leben beeinflussten.

Oscar Victor im Gespräch mit Dietlinde Stehr. Foto: Alexander Keiner

Im weiteren Verlauf des Projektes, das 2021 fortgeführt wird, versuchen wir Gemeinsamkeiten von Kriegskindern damals und von Kindern und Jugendlichen, die heute aus Kriegsgebieten nach Deutschland oder in den 1990er Jahren aus Ex-Jugoslawien geflohen sind, festzustellen. Wir wollen dazu Begegnungen schaffen, die uns die Möglichkeit geben, Menschen aus unterschiedliche Generationen und mit unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

Wer Interesse hat, seine Erinnerungen mit uns zu teilen oder Kriegskinder zu interviewen oder kreative Begegnungen entwicklen möchte, meldet sich bitte bei uns.

Iris Helbing-Soudan im Gespräch mit Amela Halilovic. Foto: Alexander Keiner